Haltung unserer Riesenkaninchen

Wir legen sehr großen Wert auf eine artgerechte Haltung. Deshalb leben unsere Kaninchen das komplette Jahr, gemeinsam in einer großen Kaninchengruppe, in unserem riesigen Gartengehege. Auch die Zuchtrammler leben nicht allein, sondern in Gemeinschaft mit unserem Nachwuchs  (natürlich getrennt von den Häsinnen). Die von uns praktizierte Haltungsform im Gehege gibt den Kaninchen die Freiheit, ihre nätürlichen Instinkte auf vielfältigste Weise auszuleben. Von früh bis spät dürfen die Kaninchen bei uns Rennen, Hakenschlagen, buddeln, schnuppern, erkunden und um die Wette kuscheln. Unseren Zuchtrythmus passen wir an die Natur an, sodass jede Häsin maximal 2 Würfe pro Jahr hat und diese in der Regel auf Frühjahr und den frühen Herbst fallen. Auf dem Speiseplan unserer Kaninchen stehen als Grundbaustein Grünfutter und frisches Heu, das wir von den Biolandwiesen der Region beziehen. Zusätzlich gibt es täglich frische Äste, Kräuter und viel Gemüse von unserem Biohändler. Da Riesenkaninchen einen sehr hohen Energiebedarf haben, stellen wir ihnen ein selbst gemischtes hochwertiges Futter zur Verfügung. Die Bestandteile sind verschiedene Wiesenfasern, Blüten und Wurzeln, getrocknete Gemüseflocken und Kräuter. Für die Aufzucht und den Fellwechsel gibt es unterstützend Öl- und Mehlsaaten. Das Trinkwasser reichern wir mit Oreganoöl oder Apfelessig an, um einen Kokzidien- und Wurmbefall vorzubeugen.
Vor- und Nachteile der Freilandhaltung:
Für uns überwiegen eindeutig die Vorteile die der Sozialverbund einer großen Kaninchengruppe mit sich bringt. Wir möchten hier aber auch die Nachteile unserer Haltungsform im Gehege nicht unbenannt lassen. Durch das Ausleben eines natürlichen Instinktverhaltens hatten wir mit unseren Zuchthäsinnen noch nie Schwierigkeiten bei der Jungtieraufzucht, wie sie in der Boxenhaltung gelegentlich vorkommen. Gemeint ist ein gestörtes Verhalten der Häsin wie beispielsweise die Nichtannahme von Jungtieren, ein verlorener Nestbautrieb, das Totbeißen oder Fressen des eigenen Nachwuchses. Den vorbildlichen Mutterinstinkt unserer Kaninchendamen erklären wir uns damit, dass sie bereits direkt nach dem Deckakt, ihren Nestbautrieb durch das Graben einer Wurfhöhle ausleben und weiter verfestigen können. Kurz vor dem Werfen  dürfen die Häsinnen dann in unsere geschützten Aufzuchtgehege umziehen. Dort sind die Kleinen in Sicherheit vor Fressfeinden und wir können sie von Anfang an sozialisieren. Die frühe Gewöhnung an Berührungen, den menschlichen Geruch und verschiedene  Geräusche ist gerade bei Fluchttieren enorm wichtig, damit sie ein gutes Grundvertrauen in den Menschen bekommen. Wenn dieses intensive "beschnuppern und kennenlernen" in der Prägephase zwischen der 2.-6. Lebenswoche verpasst wird, lässt sich das später kaum mehr nachholen.
Die Kaninchenmütter haben auch während der Aufzuchtphase  täglich Zugang zu unserem großen Freiluftgehege. Sie werden zusätzlich zum regionalem Grünfutter und Gemüse ganz gezielt und auf ihren erhöhten Energiebedarf abgestimmt ernährt. Unser selbstgemischtes Futter enthält deshalb unter anderem Haferflocken, Leinkuchen, getrockneten Dill, Brennessel, Fenchelsamen und vieles mehr um die Milchbildung bestmöglich zu unterstützen. 
Durch die Haltungsform sind unsere "Großen" sehr robust und unempfindlich, sie vertragen beispielsweise auch taunasses Gras ohne Probleme.
Die Nachteile die eine artgerechte Haltungsform mit sich bringt, sind vermutlich jedem Kaninchenhalter der seine Tiere auf Erdboden oder Wiese hoppeln lässt oder Grünfutter pflückt, bekannt. Durch die Umwelteinflüsse denen die Kaninchen ausgesetzt sind, kann ein Kontakt mit Kokzidien und Würmern beispielsweise durch Vogelkot auf der Wiese, nie komplett ausgeschlossen werden. Selbstverständlich lassen wir in regelmäßigen Abständen den Kot unserer Kaninchen tierärztlich untersuchen. Vorsorglich wird unser gesamter Bestand in den Phasen der Jungtieraufzucht gegen Kokzidien gekurt. Kaninchen mit einem gesunden Immunsystem merkt man einen Befall meist nicht an. Wird ein Tier jedoch durch einen Umzug, eine Futterumstellung oder eine Vergesellschaftung einem gewissem Stresspegel ausgesetzt, kann seine Immunabwehr dadurch geschwächt werden. So kann sich ein Befall auch einige Zeit nach dem Umzug zeigen. Wir raten deshalb dazu ein neues Kaninchen, bevor es zu einer bestehenden Gruppe gesetzt wird, für einige Tage zu separieren und, wenn auf Nummer sicher gegangen werden soll vor der Vergesellschaftung eine Kotprobe beim Tierarzt abzugeben. Da es sehr gut verträgliche Arzneimittel gegen den Befall mit Kokzidien und Würmer gibt, überwiegen für uns eindeutig die Vorteile der Freilandhaltung. Auch wenn manche Risiken durch eine Käfig- oder Boxenhaltung in Verbindung mit ausschließlicher Trockenfuttergabe minimiert werden könnten, haben wir uns ganz bewusst gegen diese, in unseren Augen nicht artgerechte Haltungsform entschieden. Gerade für die Zucht von Kaninchen ist es ungemein wichtig, dass die Häsinnen die Möglichkeit haben ihr Instinkt- und Sozialverhalten auf vielfältige Weise auszuleben. Wir wünschen uns für jedes unserer Abgabekaninchen, dass es auch im neuen Zuhause ein möglichst artgerechtes Leben führen kann. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir unsere Kaninchen deshalb nicht in Einzelhaltung abgegeben. Von uns werden Interessenten bevorzugt, die sich dafür entschieden haben zwei oder mehr Kaninchen aufzunehmen. Auch bei der Integration in eine bestehende Kaninchengruppe ist es für ein Kaninchen immer leichter, sich zu zweit mit einem bereits vertrauten Kaninchen dort einzugewöhnen.